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Das Mitgliederinterview zum 50-jährigen Firmenjubiläum der Fahrschule Fahrion mit den Geschäftsführern Jürgen und Michael, sowie dem Firmengründer Hans Fahrion.

Die Zeit ist oft knapp, bei den Verantwortlichen der Fahrschule Fahrion GmbH, deshalb bin ich, Georg Schillinger, zum Montagsjourfix eingeladen. Mein Vorstandskollege Benjamin Berger ist auch mit von der Partie. Logisch, findet der Termin doch in seiner Bäckereifiliale in der Moltkestraße in Plochingen statt. Praktisch ist das obendrein, denn wir werden in gemütlicher Atmosphäre mit gutem Gebäck und Kaffee umsorgt.

Georg Schillinger: Lieber Hans, Jürgen und Michael Fahrion, vielen Dank dass ihr Zeit für mich
eingeräumt habt. Sicher gibt es noch einiges Geschäftliches zu besprechen, deshalb lasst uns doch gleich starten. Wann genau wurde die Fahrschule gegründet?

Hans Fahrion: Vielen Dank für die Möglichkeit, Raum in der Mitgliederbroschüre „Plochingen
mittendrin“ zu bekommen. Ich begann im August 1975 meine erste Fahrschule in Hochdorf aufzubauen. Ein VW Käfer war damals mein erstes Fahrschulauto.

Georg Schillinger: Michael, gibt es Fotos aus vergangenen Tagen von den Protagonisten und den Fahrzeugen?

Michael Fahrion: Hier schau mal, das ist ein Bild auf dem unser Vater, seine damaligen Mitarbeiter und auch wir Kinder, sowie die damals tollen Fahrzeuge zu sehen sind. Das Foto entstand Anfang der 1980er Jahre, da wo heute der Baumarkt Hornbach in Esslingen steht.

Georg Schillinger: Es ist immer ein Glücksfall, wenn solche Aufnahmen noch existieren. Die Autos wecken auch in mir Kindheitserinnerungen. Jürgen, wann bist du in die Firma eingetreten?

Jürgen Fahrion: Ich bin im August 1989 im Alter von 22 Jahren in die Firma eingetreten. Damals war es so, dass jeder in der Familie Verantwortung übernahm. Ab 1995 kam auch mein Bruder Michael dazu. So konnten wir uns die Weiterentwicklung der Standorte teilen.

Georg Schillinger: Hans, apropos Standorte. Wie ist es zu der expansiven Entwicklung gekommen?

Hans Fahrion: Im Jahre 1977 hatte ich dann die Chance eine weitere Fahrschule zu übernehmen. Diesmal in Reichenbach. 3 Jahre später, also 1980 kam dann der Standort in Baltmannsweiler als Neueröffnung auch noch dazu. Der spätere Standort in Plochingen war zunächst jedoch nur für die LKW-Ausbildung gedacht. Aber auch hier haben wir uns schnell mit dem Ausbilden von PKW und Zweiradführerscheinen etabliert. 1990 ist der Standort hier entstanden. Und Wernau kam dann vor einigen Jahren auch noch dazu und ist unser jüngster Standort.

Georg Schillinger: Das nenne ich mal eine beeindruckende unternehmerische Leistung! Wie viele Mitarbeitende habt ihr derzeit angestellt?

Michael Fahrion: Derzeit haben wir 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit, auf die wir sehr stolz sind. Wir bilden unsere Fahrlehrer selbst aus und schauen immer, wie wir unser Personal unterstützen und weiterentwickeln können. Bei uns sind vor allem langjährige und engagierte Mitarbeiter tätig. Und auch mit unserem Büro, das wir an fünf Tagen pro Woche geöffnet haben, sind wir gut aufgestellt. Unsere Fahrschüler und deren Eltern, haben hier die Möglichkeit, auch schon vor der Ausbildung, alle Fragen rund um das Thema Führerschein loszuwerden. Das ist eine große Entlastung für uns. Denn so können wir uns voll auf die Schüler und deren Fahrausbildung konzentrieren. Das nennen wir ordentlichen Service am Kunden. Und dies schon über mehrere Generationen.

Georg Schillinger: Seit 1909 gibt es in Deutschland die Führerscheinpflicht. Was waren seit Gründung der Fahrschule Fahrion die wichtigsten Veränderungen?

Jürgen Fahrion: Das war sicher in unserer Zeit die Führerscheinreform 1998. Ab diesem Zeitpunkt wurden einige Splittungen und auch Umbenennungen der damaligen Führerscheine, was das Führen unterschiedlicher Fahrzeuge angeht, eingeführt. Und es kommen stetig neue Regelungen auf uns und unsere Schüler zu. Auch die Anforderungen an uns Fahrlehrer haben sich deutlich erhöht. Das ist aber alles sinnvoll, weil es so in Richtung mehr Sicherheit in die richtige Richtung geht. Jedoch macht es die Führerscheine aber auch erheblich teurer als damals. Wir brauchen heute viel mehr unterschiedliche Fahrzeuge und der administrative Teil der Arbeit ist auch größer geworden.

Hans Fahrion: Zur Zeit der Gründung hatten wir in Deutschland ca.15.000 Verkehrstote pro Jahr. Heute sind es ca. 2.700. Klar, sind die Fahrzeuge besser geworden, aber die Fahrschulen und somit auch wir, tragen unseren Anteil dazu bei, die Straßen sicherer zu machen und so Menschen-leben zu bewahren. Als ich als Fahrlehrer begonnen habe, war die PKW-Prüfung nach 15 Minuten abgeschlossen. Heute geht die Prüfung fast eine Stunde. Und diese durchzustehen, erfordert eben dann mehr vorherige Übungsarbeit.

Georg Schillinger: könnt ihr bitte kurz euer Ausbildungsportfolio beschreiben? Also welche Leistungen bietet ihr an?

Michael Fahrion: Natürlich den PKW als Schalter und Automatikführerschein und mit oder ohne Anhänger. Dann auch alle Zweiradklassen. Wir bieten aber auch den LKW-Führerschein an. Hier ist auch die Klasse C1 bis 7,5Tonnen sehr gefragt. Da Wohnmobile immer größer und schwerer werden, sodass hier oft der C1 Führerschein dann nötig ist.

Hans Fahrion: Wir bieten aber auch Nachschulungen an. Bei Fahranfängern in der Probezeit oder beim Verlust des Führerscheins ist so ein Seminar dann häufig gefragt. In jüngster Zeit bieten wir auch Kurse für Seniorinnen und Senioren an, die wirklich gut angenommen werden. Hier werden reale Beispielsituationen besprochen und bewertet.

Michael Fahrion: Zum Glück haben wir gute Fahrlehrer, denen solche Veranstaltungen Freude bereiten. Die auch motiviert sind und sich den Fragen der Kursteilnehmer stellen.

Hans Fahrion: Wir versuchen immer unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen, auch Schülern mit Handicap stehen wir mit Rat und Tat zur Seite.

Georg Schillinger: Für was steht die Fahrschule Fahrion? Was ist eure wichtigste Botschaft?

Jürgen Fahrion: Qualität, Transparenz und Ehrlichkeit waren und sind uns das Wichtigste. Damit sind wir bisher immer gut gefahren. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir selbst sowie unsere Ange-stellten sind persönlich für unsere Kunden da. Das wollen wir so! Und wir merken, dass das auch sehr gut ankommt. Zudem sind wir all den Kunden sehr, sehr dankbar, die uns in den vergangenen 50 Jahren ihr Vertrauen geschenkt haben. Da waren ganz viele tolle Begegnungen und sehr viele schöne Momente dabei.

Georg Schillinger: Das ist ein starkes Schlusswort! Vielen Dank für eure Zeit und die persönlichen und geschäftlichen Einblicke. Ich wünsche euch viel Erfolg für die nächsten 50 Jahre!